info tracklist:
reviews Das Label MESCALINUM MUSIC RESEARCH hat sich auf die Fahne geschrieben, bei ihren Releases nicht auf bestimmte Musikrichtungen und Sprachen festgenagelt zu sein. So kommt auch der Schöpfer der „Anthenot“ e.p. aus dem fernen Israel. Die CD kann legal und gratis auf den Seiten des Labels heruntergeladen werden (sogar mit Coverartwork). Die Scheibe beinhaltet 3 recht lange Tracks, die wiederum aus einzelnen Untertiteln bestehen. Musikalisch bewegt man sich dabei auf äußerst experimentellem, elektronischem Boden. Die Sounds, Geräusche und Töne wirken wie die Kulisse zu einem Science Fiction Streifen. Dabei werden Klaviermelodien genauso wie verfremdete Stimmen integriert, in ein Produkt, das wirklich mehr zum „Zurücklegen und Augen-zu-machen“ konzipiert wurde. Betrachtet man den Namen des Labels kommen einem auch noch andere Gedanken... BILLY SAN nimmt den Hörer auf eine fantastische Reise mit, die man am Besten beim Relaxen oder der Meditation genießt. Insgesamt sicher nichts für den Massen-, sondern für den experimentierfreudigen Geschmack. Wer an Ambient und Soundtracks gefallen findet, der könnte auch hier Spaß haben. Da das ganze dazu noch kostenlos erhältlich ist, kann man es durchaus einmal versuchen. Wie ein roter Faden ziehen sich die Klänge der Wüste durch diese EP, vor allem der Wind. Vor meinem geistigem Auge ist diese Wüste ebenso rot wie dieser Faden; aber das mag durch das Cover inspiriert worden sein. Dabei ist es aber keine Mars-Impression; dazu klangen die Texteinspielungen zu sehr nach Vergangenheit. Die außerirdischen Klänge, die das Label ankündigte, sind zwar vorhanden, bleiben aber Beiwerk. Aber ich gerate ins Schwafeln. Die außerirdische Atmosphäre, die das Label ankündigte, findet sich am ehesten im ersten Stück Anthenot. Hier vermischen sich technische Klänge mit Funkinterferenzen und abgemischtem Wasser (tröpfelnd und plätschernd). Billy San baut damit eine Atmosphäre von geheimnisvoller Schönheit auf, die durchaus mit einem Blick zu den Sternen vereinbar ist. Mir ging es allerdings auch so, dass mich die technischen Elemente immer wieder auf den Boden der Erde zurückgeholt haben (was nicht als Kritik, sondern als Eindrucksbeschreibung gemeint ist). Insgesamt legt Billy San mit Anthenot eine EP vor, die stilistisch wie atmosphärisch konsistent ist, deren einzelne Stücke gerade wegen der inneren Kontraste zu Interpretationen einladen. Die Kontraste sind aber subtil genug, um auch ein einfaches Hören zuzulassen. Allerdings muss man sich den Zugang zu den zunächst sehr erratisch wirkenden Strukturen erst erschließen; zu behaupten, ich hätte das erste Hören von Anthenot genossen, wäre maßlos übertrieben. Eine Freundlichkeit des Künstlers ist insofern, das er im Cover die Teile der Stücke benennt, wenn auch nicht mit einer Zeitangabe. Fazit: Eine ruhige, konsequent komponierte Ambient-Scheibe mit einigen gut gewählten, verstörenden Elementen. Eindeutig kein Easy Listening, dafür mit einer intensiven Bilder- und Gedankenwelt. Die „Anthenot EP“ ist das erste offizielle Release des Israelis Billy San. Wie Psonikadia die “Fifth EP“ ebenfalls auf Mescalinum Music Research veröffentlichte, so geschah es auch mit diesem Silberling. Zum Hören braucht man diese Farbe aber eigentlich nicht, denn auch Billy Sans Tracks werden zum kostenlosen Download auf der Mescalinum-Seite angeboten. Reinhören lohnt sich allemal, auch wenn das Genre womöglich etwas abschreckt. Doch wie schon seine Devise, besser gesagt die von John Cage, auf der Innenseite des Covers verrät, verringert sich der hörbare Erfahrungsschatz, wenn man sich neben musikalischen Klängen die unmusikalischen verweigert. Deshalb präsentiert sich das ‚Untersuchungsfeld’ des Musikers als Frequenz-Erforschung, was natürlich sehr technisch klingt, es teilweise auch ist, aber durch melodische Einflüsse eher als experimentaler Ambient bezeichnet werden kann. Für das sich auf knapp 30 Minuten hinziehende, relaxte Klanggebilde, beschränkte man sich auf drei Titel, wobei sich alle nochmals in Untertitel aufspalten, was der Hörer aber nicht konkret wahrnimmt. Die „Anthenot EP“ ist fast zu jeder Zeit ein Mix aus Hintergrundmelodien, ‚echten’ Instrumenten (z.B. Klavier), Field Recordings, rein computergenerierten Geräuschen und vereinzelten Sprach-Samples, der komplett rhythmuslos seine sanften Spuren am Klanghimmel bzw. im -kosmos hinterlässt, die aber mit der Zeit auch wieder verblassen. Eine richtige Intention bzw. das Gesamtkonzept bleiben zwar bis zum Schluss und darüber hinaus ein kleines Rätsel. Aber wenn man die Untertitel als weiteren Bezug hinzunimmt, lässt sich womöglich doch der eine oder andere gedankliche Film erschaffen, was bei Titel Nr. 1 „Anthenot“ mit einem Aufenthalt und Flug außerhalb unseres Planeten am besten zu funktionieren scheint. Durch das Angebot des kostenlosen Downloads ist „Anthenot“ auf jeden Fall auch für ‚Elektroniker’ zu empfehlen, die sich sonst nicht mit solcher Musik beschäftigen, die wirklich nur zum Anhören gedacht ist und auch nicht unbedingt zum Kuscheln einlädt. Denn Billy San schafft es, das experimentelle Feld um einen hörbaren, melodischen Faktor zu erweitern, der durchaus Ideen bereithält, die auch in massenkompatibleren Kategorien Gehör finden könnten. Billy San is een Israëlische artiest die met Anthenot EP debuteert. Feitelijk is dit al de tweede versie van deze titel. De eerste was een zes track tellende demo, die nooit breed is uitgebracht. Op dit schijfje, dat beperkt verkrijgbaar is als demo-cdr, maar ook gewoon downloadbaar van Mescalinum Music Research, het label, zijn die zes tracks dusdanig herstructureerd en uitgewerkt dat er nog drie tracks overblijven. Zo begint "Superfader" het tweede nummer met de vraag of men het erg vind als je een vraag gesteld wordt door de stem. Vervolgens komen alle twijfels naar voren die je bij beantwoording van zo'n vraag zou hebben. Van alarmgrommen tot bellen. Allemaal kunstig en vloeiend in elkaar gezet. Met Billy San maakt Mescalinum een zeer welkome come-back aan het front van de experimentele muziek. Een schijfje dat de ambient fans zeker aan zal spreken, niet superdonker, maar wel echt nog origineel, wat binnen dit genre toch een prestatie genoemd mag worden. |